KLEINWIDDER (57-KlW)
Historie
Kaninchen mit hängenden Ohren sind schon seit Anfang des 19. Jahrhunderts aus England und Frankreich bekannt. Durch gezielte Verpaarungen wurde dieses Merkmal gefestigt. Dabei hatte der bevorzugte Typ in England möglichst lange Hängeohren, während in Frankreich mehr Wert auf Nutzbarkeit gelegt wurde (Möbes 1946).
Deutsche Kleinwidder wurden in den 1950er und 60er Jahren aus verschiedenen Rassen, darunter Deutsche und Englische Widder, Weiße Neuseeländer, Thüringer, Kleinsilber, holländische Zwergwidder, Hermelin, Farbenzwerge und sogar Wildkaninchen, herausgezüchtet und 1970 anerkannt (Niehaus 1987; Majaura 2019/2).
Rassestandard
Adulte Kleinwidder wiegen zwischen 2,25 und 3,50 kg mit einem Idealgewicht von 2,75 bis 3,50 kg. Der Körper ist gleichmäßig breit und walzenförmig mit abgerundetem Becken, der Nacken ist kurz und kräftig. Die Läufe sind kurz und mittelstark.
Häsinnen sind etwas feiner gebaut als Rammler.
Das Deckhaar ist mittellang (ca. 3 cm), das Unterhaar sehr dicht, die Begrannung gleichmäßig verteilt.
Der Kopf weißt einen ausgeprägten Widdertypus auf (kurz, breit, Rams). Der Behang hat eine Krone und wird hufeisenförmig nach unten, mit der Öffnung zum Kopf hin, getragen (womit er dem Kopf optisch mehr Breite verleiht). Er ist gut behaart und hat eine Ideallänge von 30 bis 36 cm.
Kleinwidder sind in zahlreichen Farbschlägen anerkannt.
(Europa Standard 2024)