UMGANG MIT KANINCHEN

Hochheben und Tragen


Kaninchen zählen zu den klassischen Beutetieren von Räubern wie Fuchs, Marder oder Greifvögeln. In unbekannten oder bedrohlichen Situationen zeigen sie daher ein typisches Fluchtverhalten, welches trotz Domestikation immer noch in einem hohen (jedoch gegenüber der Stammform reduzierten) Ausmaß vorhanden ist. Beim Hauskaninchen können auch das Hochgehoben- und Getragenwerden Angst auslösen und sollten daher prinzipiell auf ein notwendiges Minimum reduziert werden. Dennoch gibt es Situationen, in denen Hochheben oder Tragen unvermeidbar sind, z.B. im Rahmen einer Gesundheitskontrolle.

Eine Literatur-Auswertung (Bradbury & Dickens 2016) schlussfolgert die folgenden Empfehlungen, die zum Erlernen einer gewissen Toleranz und damit zum Wohlbefinden der Kaninchen beitragen können.

Beim Züchter

  • selektive Zucht mit möglichst zutraulichen, wenig ängstlichen Elterntieren
  • Gewöhnung an den Menschen (vor allem dessen Geruch) von Geburt an durch z.B. häufiges Berühren der Nestlinge (idealerweise kurz vor oder nach dem Säugen) oder Streicheln des Muttertiers (kurz vor dem Säugen) oder Platzieren getragener Kleidungsstücke in der Haltungseinrichtung
  • individuelles, häufiges Training - insbesondere mit den lernfähigen Jungtieren 

Allgemeine vertrauensbildende Maßnahmen

  • eine Unterbringung der Kaninchen, die es erlaubt, die Tiere möglichst wenig herum tragen zu müssen
  • Abstützen der Pfoten beim Hochheben oder Tragen und weitgehende Vermeidung von Berührung des empfindlichen Bauchs; keine Zaghaftigkeit (Vermeiden von Verletzungen aufgrund von Zappeln oder Herunterspringen)
  • optionale Verwendung einer Box zum Tragen
  • kein Schmusen/ Knuddeln
  • regelmäßige (Trainings-)Gesundheitschecks ohne Hochheben.
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